Gestern um 11.15 Uhr schlug endlich die Mail des Prüfungsamtes bei mir auf, auf die ich seit Wochen gewartet hatte, und die mir mitteilte, dass meine Abschlussdokumente nun abholbereit wären. Das Amt hat bis 12 geöffnet. Ich überschlug kurz: Noch 24 Stunden warten und brav um 9 aufschlagen, um die Mappe abzuholen? Oder jetzt blitzschnell aus den Schlumpfklamotten schälen, die Wärmflasche vom Bauch nehmen (Frauenkram, Sie wissen schon) und aufs Fahrrad schwingen, um so gerade noch vor Schluss aufzulaufen? Die offensichtliche Antwort war die zweite, und so war ich um 11.40 im Prüfungsamt. Das uninahe Wohnen hatte sich mal wieder ausgezahlt.
Ich nannte meinen Namen und bat um meine Abschlussdokumente. Dafür musste ich ein Formular ausfüllen und unterschreiben: Name (krieg ich hin), Studiengang (klar), Matrikelnummer … konnte ich noch nie auswendig, aber ich hab ja immer meinen Studiausweis dabei. … Nicht. … Fürs Oktoberfest am Sonntag abend hatte ich mein Portemonnaie ausgeräumt und nur ein bisschen Geld, die EC-Karte, Perso und mein Semesterticket dringelassen. Nix Studiausweis. Aber, und ich bin sehr froh, dass mir das noch eingefallen ist, bevor ich den Besuch anrief, um ihn zu bitten, mir mal eben telefonisch meine Matrikelnummer aufzusagen vom Ausweis, der irgendwo in der Küche liegt, die im Moment eher dem Bermudadreieck ähnelt, aber, wie gesagt: das musste ich nicht machen, denn auf dem Semesterticket steht die Nummer auch drauf. Wenn man in München kontrolliert wird, muss man Ticket, Studiausweis und Perso vorzeigen. Okay, musste ich noch nie, aber das ist die offizielle Ansage. (Jetzt beim Schreiben fällt mir auf, dass ich dann gestern und vorgestern auch nicht alle Dokumente für die ordnungsgemäße Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs dabei gehabt hätte. Ups.)
Formular ausgefüllt und unterschrieben, Mappe in die Hand gedrückt bekommen, die Dame im Amt wünschte mir alles Gute, und dann konnte ich draußen im Gang endlich meine Endnote angucken, von der ich noch nicht wusste, wie sie lautete.
Ich bin sehr stolz und glücklich. Hier könnt ihr nachlesen, womit ich mir die letzten drei Jahre die Zeit versüßt habe, und hier ist meine BA-Arbeit (1,3).